An einem Sonntag im Juni

Begegnungen auf dem Kirchplatz

Bisher hatten die Ginnheimer Gabionisten mit ihrem geplanten Sonntagskaffee oft Pech, was das Wetter anging. Umso mehr genossen alle Anwesenden beim letzten Treffen die Sonnenstrahlen mit Kaffee und Kuchen auf dem Kirchplatz.

Nach den letzten Regengüssen war besonders die Kapuzinerkresse immens gewachsen, es gab die ersten Radieschen und genau eine Erdbeere zu ernten und die Regentonne wurde auch schonmal probeweise aufgestellt. Wasser war noch keines drin, aber zwei Kinder passten ziemlich genau rein.

Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt dieses Nachmittags, an dem wirklich, wie es immer heißt, Alt und Jung zusammenkamen, über zukünftige Projekte, Bienen und Nachbarschaftshilfe debattiert werden konnte und Kuchen gegen Topflappen getauscht wurden.

Alle diese Einzelpersonen hätten sich ohne die „Wucherkisten“ im Mittelpunkt wahrscheinlich nicht getroffen. Umso schöner ist es zu sehen, dass auf diesem Platz neben Radieschen auch neue Ideen sprießen.

Der nächste Gärtnerkaffee findet am Sonntag, den 23.06. ab 14.00 statt.

 

 

Kinder zu Besuch im „Wohnzimmer Ginnheim“

(Das Wohnzimmer) Ginnheim ist von und für Kinder ein famoser Ort: das fanden auch die Kinder der erweiterten schulischen Betreuung der Astrid Lindgren Schule bei ihrem gestrigen Besuch in unserer Wohnzimmer- Ausstellung.

Natürlich wollten alle hämmern – und jeder hat seinen Lieblingsort oder den Ort, an dem man sich mit Freunden trifft markiert – und nebenbei wieder was über die Grenzen und Struktur von Ginnheim gelernt.  Auch was das Ginnheimer Wappen und Logos so gemeinsam haben, was Straßennamen bedeuten und welche Geschichten eine iranische Frau im Interview eigentlich zu erzählen hat, kam gut an. Die ALS  Schulbetreuung nahm die Wanderung von Neu- nach Altginnheim natürlich auch auf sich, um sich den eigenen Ausstellungsbeitrag anzusehen: das kulinarische Familienportrait! Der Hintergrund des Beitrags: Das gemeinsame Essen und Kochen in der Einrichtung spielen eine große Rolle! Dabei ging es auch um die eigene Migrationsgeschichte, Gewohnheiten und Vorlieben beim Essen. Die Rezepte zum Mitnehmen begeisterten ganz besonders – schließlich haben die Kinder sie mitgestaltet.

Ein Ausflug mit Kindern ins Wohnzimmer Ginnheim lohnt sich also! Es gibt viel zu entdecken und robust  ist die Ausstellung nebenbei auch. Noch ein Vorteil: Lautstärke spielt (fast) keine Rolle, die Turnhalle im Nebenraum spricht da Bände…

 

Ausstellungsplanung in Ginnheim

Morgen ist es wieder soweit: der nächste Workshop mit den Ausstellungsgestaltern museeon steht an. Dann werden die Raumpläne für die Ausstellung vorgestellt und die einzelnen Ausstellungsbeiträge verortet und visualisiert: das ist gewiss einer der spannendsten Momente, wenn entschieden wird, wie ein Ausstellungsbeitrag nun aussehen wird!

Fest steht inzwischen auch der Ausstellungsraum: nach langer Suche wird die Ausstellung in den Räumen des TSV Ginnheim stattfinden. Hier gibt es neben vielfältigem Ginnheimer Vereinsleben übrigens auch die (dritt)beste Pizzeria in Frankfurt: 6611 – empfohlen auch durch Frankfurt geht aus – und uns gefällt daran vor allem die Schere, mit der die riesigen dünnen Pizzen durchgeschnitten werden!

Inzwischen sind es übrigens 16 Ausstellungsbeiträge von Ginnheimer/innen, die zeigen wie es sich in Ginnheim wohnt, warum Ginnheim schon immer eine Reise wert war und auch: wie Ginnheim zukünftig gestaltet werden könnte.

 

 

Ein Ginnheimer Familienbild

Drei Ginnheimer Generationen (c) Foto: E. Mathesius

 

Dieses Bild entstand 1915 im Hof von „Alt-Ginnheim“ Nr. 16. Im Auto sitzt Albert Schreiber, der Junge neben ihm ist sein Sohn Fritz und im Hintergrund steht dessen Großvater Friedrich Schreiber; drei Ginnheimer Generationen, die damals alle auf dem gleichen Anwesen wohnten, zusammen auf einem Bild. Das Bild erhielt der Geschichtskreis des Nachbarschaftszentrums Ginnheim von der Tochter des damals kleinen Fritz‘, der Ginnheimerin Elke Mathesius, von der vierten Generation also.

Vergangene Frankfurter Zeiten, denn heute geht es nicht mehr so seßhaft zu:

Das Statistische Amt meldete für Ende Juni über 700 000 Einwohner in Frankfurt. Dazu gibt es jährlich um die 50 000 Zuzüge nach Frankfurt, Wegzüge etwas weniger. Ausländer liegen bei den Zuzüglern im Saldo etwas vorne.
In 15 Jahren, so berichtete das Amt weiter, wird die gesamte Bevölkerung Frankfurts mit Weg- und Zuzügen etwa einmal ausgetauscht. Keine Angst, das ist jedoch nur rechnerisch. Jeder zweite Frankfurter lebt derzeit bereits 15 Jahre in der Stadt. Natürlich gibt es auch innerhalb Frankfurts stets Umzüge, 2010 verlegten fast 36 000 Personen ihre Wohnung in einen anderen Stadtteil.

Viele Umzüge müssen heute auch aus beruflichen Gründen vorgenommen werden, als Stichworte seien nur „Schlecker“, „Neckermann“ oder die angekündigten „Einsparungen“ bei den hiesigen Banken genannt.

Daher könnte das obige Foto aus Ginnheim heute wohl nicht mehr aufgenommen werden.